Rund drei Monate lang stand das Projekt aufgrund von Corona still. Doch - wie bei so vielen - wird im Hintergrund emsig gearbeitet: an einer neuen Website, an neuen Unterrichtseinheiten für Lehrkräfte und an neuen Formen der Vermittlung. Doch Videokonferenzen oder digitale Lernformen können das konkrete Miteinander nur bedingt ersetzen. Gerade die Jugendlichen im Ausbildungskurs von „Schüler führen Schüler“ trainieren üblicherweise im letzten Vierteljahr intensiv das Lenken von Gruppen, das Einbinden der Klasse durch Fragen, Überleitungen zwischen den Räumen, Objekten u.v.m., das zu einer lebendigen Führung dazu gehört.

Das funktioniert virtuell nicht. Doch rechtzeitig vor Ende des Ausbildungskurses lockerten sich die Bedingungen und durfte in Kleingruppen wieder in den Museen geübt werden. Für Ausbilderinnen wie Jugendliche eine enorme Herausforderung. Erstere mussten 3-4x hintereinander an einem Tag in zeitlich aufeinander folgenden Treffen das gleiche Thema immer wieder neu erläutern. Selbstverständlich mit Maske und unter Einhaltung des Mindestabstandes, was das Reden und Atmen deutlich erschwerte. Das betraf ebenso die Jugendlichen.

Dennoch – es wurde konzentriert gearbeitet, nochmals extra alleine im Museum geübt und sich virtuell untereinander ausgetauscht. Schließlich konnten alle Ende Juni ihren Kurs mit der Abschlussprüfung erfolgreich beenden. Ein Wehmutstropfen war das Fehlen der Gäste. Und auch das gemeinsame Kaffeetrinken, bei dem die Zertifikate feierlich von Herrn und Frau Haukohl überreicht werden, musste ausfallen. Nichtsdestotrotz ließ sich in den Gärten der Häuser ein würdiger Abschluss finden: Gratulationen, Zertifikate und Polo-Shirts, die Arbeitskleidung der zukünftigen Museumsführer:innen, wurden unter freiem Himmel und bei strahlendem Sonnenschein vom Prüfungsteam mit Abstand, aber nicht weniger herzlich, übergeben. Und liebevoll gepackte Care-Pakete mit leckeren Zimtschnecken rundeten den aufregenden Moment ab, so dass am Schluss nur strahlende Gesichter zu sehen waren.